Großbordell spendet Mega-Summe an kranke Kinder (Beitrag von t-online.de)

Entschädigung nach Razzia

Wegen einer Razzia im Jahr 2016 musste das Land Berlin 250.000 Euro an ein Bordell zahlen. Die Betreiber des „Artemis“ spendeten nun eine noch höhere Summe an die Kinderklinik der Charité.

Großspende für die Charité: Die Betreiber des Großbordells „Artemis“ überwiesen laut Informationen der „B.Z.“ insgesamt 350.000 Euro für kranke Kinder der Berliner Klinik. 200.000 Euro stammen aus einer Entschädigung, die das Land Berlin aufgrund einer Razzia im Jahr 2016 an das Bordell zahlen musste. 150.000 legten die Betreiber nun aus eigener Tasche obendrauf.

Insgesamt musste das Land Berlin 250.000 Euro Entschädigung an das „Artemis“ zahlen, nachdem am 14. April 2016 rund 800 Polizisten und Zollfahnder das Bordell durchsucht hatten. Auch das SEK und GSG9 kamen zum Einsatz. Mehrere Verdächtige waren damals festgenommen worden. 50.000 Euro gaben die Betreiber des Bordells für Mitarbeiterinnen aus, die in der U-Haft saßen.

Vorwürfe fielen in sich zusammen

Nach der Razzia im Jahr 2016 hatte die Staatsanwaltschaft unter anderem von Verbindungen zur Organisierten Kriminalität gesprochen. Doch die Vorwürfe fielen in sich zusammen. Ende 2018 ließ das Berliner Landgericht die Anklage der Staatsanwaltschaft nicht zu.

Im vergangenen Jahr entschied dann das Berliner Kammergericht, dass dem Bordell wegen unrechtmäßiger Untersuchungshaft, die Anklage und für verunglimpfende Äußerungen der Staatsanwaltschaft Berlin eine öffentliche Entschuldigung und eine Entschädigung in Höhe von 250.000 Euro zusteht.

350.000 Euro für Kinderklinik

„Das Land Berlin entschuldigt sich für die Untersuchungshaft und die erheblichen Nachteile, die die damals Beschuldigten durch die Durchsuchung, die Untersuchungshaft, die Anklageerhebung und die Äußerungen der Staatsanwaltschaft erlitten haben“, hieß es anschließend in einer Mitteilung der Senatsjustizverwaltung.

Die 350.000 Euro sollen nun der Kinderklinik der Charité zugutekommen. „Wir wollten die 200.000 Euro ohnehin spenden, schließlich sind wir selbst Väter“, sagt Bordellbetreiber Hakki Simsek der „B.Z.“. „Als wir hörten, dass der Umbau bereits geplant ist, aber 350.000 Euro nötig sind, haben wir den Rest privat finanziert.“

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